Ist FBA wirklich alternativlos?

Zusatzlagerfläche bald nur noch für Meistbietende

Amazon ist Absatzkanal Nr. 1 für zahlreiche Brands. Gerade für schnellwachsende Unternehmen, die keine Zeit haben, eigenen Strukturen rund um Versand, Kundenservice und Retouren aufzubauen, ist Fulfillment by Amazon (FBA) die perfekte Lösung. So erreichen Seller hohe Absatzzahlen mit einem minimalen operativen Aufwand.

Allerdings macht aufgrund der gerade angekündigten FBA-Preisanpassungen das Überdenken der bequemen FBA-Fulfillment-Strategie Sinn. Denn ab dem 1. März wird eine neue Kapazitätsgrenze eingeführt. Außerdem werden zusätzliche Lagerflächen zukünftig unter den Meistbietenden versteigert. Wer dann zu wenig bietet geht leer aus. Viele Händler empfinden das als Zumutung.

Zeit also, sich mit Alternativen zu beschäftigen. Viele FBA-Seller haben schon einen flüchtigen Blick auf die Alternative „Fulfillment by Merchant“ (FBM) geworfen. Letzterer ist in der Regel wesentlich günstiger als der Amazon Komplettservice, hat aber auch Nachteile. So werden die Artikel von FBM-Sellern nicht mehr als „Prime-Produkte“ mit schneller Lieferzeit gekennzeichnet und die Wahrscheinlichkeit in der Buy Box angezeigt zu werden ist größer für FBA- als für FBM-Seller, denn hier fließt ein, wie schnell, günstig und zuverlässig die Lieferung beim Kunden eintrifft. Da ca. 90% aller Amazon-Einkäufe über die Buy Box getätigt werden, ist die Platzierung hier ein absolutes Muss.

Portrait von Jan Felix Topp

Das Seller-Fulfilled-Prime-Program (SFP) dürfte daher für die meisten Händler die spannendste Variante innerhalb des FBM sein: Verkäufer können hier am Prime-Shipping teilnehmen während sie ihre Logistik über einen externen Fulfillment-Dienstleister abwickeln, solange dieser 2-Tages-Lieferungen ohne zusätzliche Kosten für Prime-Abonnenten ermöglicht. Hierfür müssen die Seller allerdings eine Probezeit absolvieren und nachweisen, dass sie die FBA-Leistungsstandards einhalten. Daher brauchen Händler, die diesen Weg gehen, einen verlässlichen Logistikpartner, denn sonst riskieren sie den Verlust ihre SFP-Status.

Der Wechsel vom FBA-Seller zum SFP Programm ist für Händler ohne vorhandene Logistik-Strukturen, passende Prozesse und Schnittstellen für Händler ein langwieriges und fehleranfälliges Unterfangen. Denn der Ausstieg aus dem FBA-Service bedeutet nicht nur, einen eigenen Paketversand auf die Beine zu stellen, sondern wer diesen Weg geht, muss auch den Kundenservice und das Retourenmanagement in Eigenregie oder mit einem Dienstleister abdecken

Das ist auch der Grund, warum die Mehrheit der Händler trotz hoher Kosten weiter auf FBA setzt. Denn es gibt aktuell nur wenige verfügbare ganzheitliche Lösungen, die für Merchants genauso bequem sind und die gleiche Qualität garantieren wie das Amazon-Fulfillment. Erst wenn Händler eine sofort einsatzfähige Plug-and-Play-Lösung nutzen können, die das FBA-Service-Portfolio abdeckt und garantiert, dass alle Prozesse rund laufen, wird Fulfillment by Amazon nicht mehr alternativlos. Deswegen arbeitet PVS Europe gerade an einer ganzheitlichen FBA-Alternative, die unseren Kunden nach einem schnellen Onboarding ermöglicht, flexibel ihr Amazon-Set-up zu wechseln. Unser Ziel: Mithilfe von maßgeschneiderten PVS-Komplettlösungen bestehend aus Customer-Care-, IT- und Fulfillment-Services machen wir unsere Auftraggeber unabhängig vom FBA-Programm, ohne dass diese ihre eigenen Strukturen anpassen oder in diese investieren müssen.

In diesem Zusammenhang interessieren uns Ihre Ideen. Welchen Herausforderungen begegnen Sie im FBA- oder FBM-Alltag? Wo benötigen Sie Unterstützung? Ich freue mich auf Ihren Input.

Ihr Jan Felix Topp janfelix.topp@pvs-europe.com

Nach oben scrollen